Der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommen am 11. November 1918 folgten die Friedensverhandlungen von Versailles, die mit dem Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 zwischen den Entente-Mächten und dem Deutschen Reich abgeschlossen wurden. Es folgten noch die Abschlüsse der Friedensverträge mit den anderen kriegführenden Mächten (die sogenannten Vorortverträge): Am 10. September 1919 wurde in Saint-Germain-en-Laye der Frieden mit Österreich geschlossen, in Trianon mit Ungarn, in Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien und in Sévres mit der Türkei.
Auf französischer Seite konnten die von Clemenceau in Versailles ausgehandelten Ergebnisse auf den ersten Blick als Triumph empfunden werden. Mit der Rückgabe des Elsass und Lothringens an Frankreich war ein zentrales Ziel erreicht. Darüber hinaus wurden der durch den Krieg stark geschwächten Republik der Löwenanteil der Reparationen und vom Völkerbund umfangreiche Mandatsgebiete im Nahen Osten und in Afrika zugesprochen.
Absicherung von Versailles
Mit dem Ergebnis von Versailles konnte sich Frankreich wieder als Vormacht auf dem europäischen Kontinent fühlen. Daß sich dieser auf Kosten Deutschlands ausgehandelte Frieden später bitter rächen würde, ahnten zu diesem Zeitpunkt die wenigsten. In der Folge war die französische Regierung natürlich stets darauf bedacht, jegliche Veränderungen am für Frankreich so guten Status-quo mit Argusaugen zu bewachen und gegebenfalls zu verhindern.
Die weitere Absicherung der französischen Vormachtstellung ermöglichte schon bald nach Versailles, Bündnisverträge mit
- Belgien (1920),
- Polen (1921),
- der Tschechoslowakei (1924),
- Rumänien (1926) und
- Jugoslawien (1927).
Die Gründung der Tschechoslowakei war 1918 übrigens auf besondere französische Unterstützung gestoßen. Ziel dieses Bündnissystems mit den Nachbarn des Deutschen Reiches war es, einen Sperrgürtel (Cordon sanitaire) zu errichten, der sich zunächst hauptsächlich gegen die bolschewistische UdSSR richtete. Nach dem Abschluss eines Bündnisvertrages mit Moskau (1932) bekam die Zusammenarbeit dann immer mehr eine anti-deutsche Stoßrichtung.