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Bevölkerungsdichte

Frankreich gehört mit durchschnittlich 104,9 Einwohnern pro km² (2016) zu den dicht besiedelten Gebieten der Erde. Im EU-Vergleich ist weit unter dem Durchschnitt. Staaten wie die Niederlande (501 Einwohner pro km²), Großbritannien (272 Einwohner pro km²), Deutschland (234 Einwohner pro km²) und Italien (203 Einwohner pro km²) sind deutlich dichter besiedelt.

Verteilung über das Land

Die Bevölkerung in Frankreich verteilt sich sehr ungleichmäßig über das Land. In den großen Siedlungsgebieten, die gerade einmal zehn Prozent des Staatsgebietes ausmachen, lebt die Hälfte aller Einwohner. Zu diesen sehr dicht besiedelten Regionen gehört die Île de France (Paris), der Großraum Lyon und die Mittelmeerküste. In einigen Pariser Arrondissements wohnen bis zu 50.000 Einwohner pro km².

Das Gegenstück zu den sehr dicht besiedelten Industrieregionen stellen die dünn besiedelten Gebirge und großen Waldgebiete dar. In den Alpen, dem Zentralmassiv und den Pyrenäen leben meist nicht mehr als 20 Einwohner pro km². Da mit den Ardennen ein großes Waldgebiet im Norden Frankreichs liegt, läßt sich eine Diagonale mit ausnahmslos dünner Besiedlung von den Pyrenäen bis zu den Ardennen quer durch Frankreich ziehen.. In Arrondissements wie Florac und Barcelonnette auf dieser Diagonale wohnen weniger als zehn Einwohner pro km².

In der Pariser Region, dem größten Ballungsgebiet Frankreichs, leben heute rund 12,2 Millionen Einwohner – das sind mehr als 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die weiteren Ballungsräume Nordfrankreich (3,7 Millionen), Marseille und die untere Rhône (2,8 Millionen) und der Großraum Lyon (2,3 Millionen) folgen in großem Abstand.

In Frankreich leben heute 25 Milliopnen Einwohner (2016) in dicht besiedelten Kommunen (38% der Bevölkerung), 29 Prozent wohnt dagegen in gering besiedelten Kommunen – vier Prozent in sehr gering besiedelten Gebieten. Das ist deutlich mehr als im EU-Durchschnitt, wo ein Viertel der Europäer in gering oder sehr gering besiedelten Gebieten wohnt.

Historische und zukünftige Besiedlungstendenzen

Die Bildung von großen Städten hat in Frankreich viel später begonnen als in den meisten anderen Industriestaaten Europas. Erst in den 1930er Jahren gab es mehr Stadt- als Landbewohner. Seit den 1950er Jahren versucht das Land, diese Entwicklung beschleunigt nachzuholen. Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts lebten rund 75 Prozent der Bevölkerung in den 361 vom statistischen Institut INSEE definierten städtischen Gebieten. Doch auch im heutigen Frankreich besitzen die dünn besiedelten Gebiete noch ihre Anziehungskraft für den Tourismus, dem Wunsch nach einem ruhigen Altersruhesitz bzw. dem Leben auf dem Land.

Im Zuge der Verstädterung profitierten in der Frühphase der Entwicklung sowohl die Zentren als auch die Vororte vom Zuzug der neuen Bürger. Seit den 1970er Jahren hat sich dies geändert: Ein Großteil der Bevölkerung zog in dieser Zeit aus den Innenstädten und großstädtischen Vororten in außerhalb liegende Vorstädte und ländliche Gemeinden im Umkreis der Städte. Dieser Trend hält bis heute an. Inzwischen wohnen in diesen Gebieten mehr als zehn Millionen Einwohner.

Zu den wachstumsstärksten Regionen in Frankreich zählen Languedoc-Roussillon und die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Außerdem erwarten die Statistiker einen weiteren Anstieg der Bevölkerung in den Regionen Rhône-Alpes, Centre und Aquitanien. An Bevölkerung und Bevölkerungsdichte verlieren werden den Berechnungen der Statistiker zufolge die frühzeitig verstädterten und industrialisierten Regionen in Nordfrankreich, Lothringen und Champagne-Ardennes sowie die vorwiegend ländlichen Regionen wie Limousin und Auvergne.

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