Gut eine Woche nach den vorgezogenen Parlamentswahlen gibt es mit Laurence Tubiana einen ersten Personalvorschlag für eine neue Regierung. Tubiana hat sich als französische Botschafterin für internationale Klimaverhandlungen und Sondergesandte für den COP21-Klimagipfel in Paris 2015 einen Namen gemacht. Sie war maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt, die zum historischen Pariser Klimaabkommen führten.
Die 73-Jährige war von 1997 bis 2002 Sonderberaterin des sozialistischen Premierministers Lionel Jospin. Nach der Abwahl Jospins übernahm die 1951 in Oran (heute Algerien) geborene Französin eine Professur für Nachhaltige Entwicklung an der Elitehochschule Sciences Po in Paris. Tubiana gründete auch das Institute for Sustainable Development and International Relations (IDDRI) in Paris, leitet die European Climate Foundation und ist Mitglied des Hohen Rates für das Klima.
Kurz bevor französische Medien über die Personalie berichtet haben, setzte die Linkspartei La France Insoumise von Jean-Luc Mélenchon die Beratungen über eine Regierungsbildung aus. Die Partei warf den Sozialisten „politische Blockade“ vor.