8 C
Paris
StartGeschichte1914-1946Appeasementpolitik

Dritte Republik

Appeasementpolitik

Auf dem Gebiet der Außenpolitik verfolgte die Volksfront konsequent eine Politik der Nichteinmischung und war auf Frieden und Verteidigung eingestellt. Geprägt von den Ideen des Antimilitarismus und des Pazifismus, ließ Blum den damals noch unsicheren Reichskanzler Adolf Hitler gewähren, als dieser am 7. März 1936 unter Bruch des Versailles Vertrages die Wehrmacht in das entmilitarisierte Rheinland einmarschieren ließ

Als wenige Monate später im Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, legte sich Paris auf den außenpolitischen Grundsatz der Nichteinmischung fest und sorgte allenfalls diskret für etwas Unterstützung der Republikaner.

Als Hitler am 13. März 1938 den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich unter dem Jubel Hunderttausender in Wien verkündete, begnügte sich auch in diesem Fall die Regierung mit diplomatischen Protesten. Wenig später forderte der Reichskanzler den Anschluss der 3,5 Millionen Sudetendeutschen, die seit 1919 in der mit Frankreich verbündeten Tschechoslowakei lebten. Als Hitler seine Forderungen immer höher schraubte, drohte sogar Krieg.

In der offiziell von Mussolini angeregten Viermächtekonferenz in München zogen die beiden Verbündeten der Tschechoslowakei, Frankreich und Großbritannien, ihre Unterstützung für das von Hitler bedrohte Land zurück und überließen dem Diktator die mehrheitlich von Deutschen bewohnten Gebiete. Für diesen „Verhandlungserfolg“, der den gefürchteten Krieg mit Deutschland noch einmal verhindert hatte, wurde Daladier bei seiner Rückkehr aus München von der französischen Bevölkerung als Retter des Friedens gefeiert. Das Parlament billigte das Abkommen mit überwältigender Mehrheit.

Militärischer Beistandspakt mit der Sowjetunion

Neben den auf der linken Seite des politischen Spektrums angesiedelten Befürwortern des Abkommens, die häufig zum Pazifismus tendierten, gab es auch zahlreiche Gegner der Vereinbarung zwischen Hitler, Mussolini, Daldier und Chamberlain. Als Rückversicherung vor einer möglichen deutschen Aggression hatte Frankreich nach der Machtergreifung Hitlers 1933 sein Bündnissystem gegen Deutschland ausgebaut: Neben der Umwandlung der Entente mit Großbritannien in einen Militärpakt schloß man 1935 einen militärischen Beistandspakt mit der Sowjetunion.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein