General Charles de Gaulle hatte bereits unmittelbar nach der französischen Niederlage in einer ausweglosen Situation am 18. Juni 1940 von London aus einen flammenden Appell an die französische Bevölkerung zur Fortsetzung des Krieges gerichtet.
Der eben erst zum Brigadegeneral beförderte Offizier war einen Tag zuvor mit seinen Getreuen nach London geflohen und machte sich umgehend daran, von seinem englischen Exil aus, den Widerstand gegen das Deutsche Reich zu organisieren. Dabei stieß er besonders am Anfang aus Skepsis und teilweise scharfen Widerstand.
Obwohl der General im Juni 1940 in seinem Exil nur wenige Anhänger um sich scharen konnte, wollte er den Krieg für Frankreich nicht verloren geben:
„La France a perdu une bataille, mais elle n’a pas perdu la guerre“
Charles de Gaulle in seinem BBC-Aufruf am 18. Juni 1940
Die erste Unterstützung erreichte de Gaulle daher auch nicht aus dem französischen Mutterland, wo seine Rede auf vergleichsweise wenig Resonanz gestoßen war, sondern aus den Kolonien, die sich seiner Bewegung anschlossen. Die erste noch sehr kleine Armee französischer Freiwilliger konnte de Gaulle schon 1941 aufstellen. Zur Keimzelle einer zukünftigen französischen Regierung bildete er am 29. September 1941 in London das Französische Nationalkomitee (Comité National Français, CNF) als politisches Organ des Freien Frankreich.
Bildung einer provisorischen Regierung
Nach de Gaulles Ankunft in Afrika am 30. Mai 1943 ging das CNF im Juni 1943 im Französischen Komitee der Nationalen Befreiung (Comité Français de Libération Nationale, CFLN) mit Sitz in Algier auf. Obwohl sich das CFLN gegen den Willen der Alliierten am 26. Mai 1944 zur provisorischen Regierung der französischen Republik erklärte, erkannten zahlreiche Alliierte und französische Überseegebiete es wenig später als solche offiziell an.
In Algier koordinierte und unterstützte das CFLN auch die Aktivitäten der Résistance im besetzten Mutterland. Am 3. Juni 1944 konstituierte sich das CFLN als provisorische Regierung, drei Tage später landeten die Alliierten in der Normandie. Am 25. August zog de Gaulle schließlich an der Spitze seiner provisorischen Regierung als Sieger nach Paris ein.
Résistance im besetzten Frankreich
In Frankreich selbst entstanden die ersten kleinen aktiven Widerstandsgruppen schon bald nach der Besetzung. Erheblich forciert wurde diese Entwicklung nach der Besetzung der unbesetzten Zone (zone libre) durch deutsche Truppen. Das Schlüsselerlebnis für die Kommunisten stellte indes der Überfall von Hitlers Wehrmacht auf den „kommunistischen Bruder“ Sowjetunion im Sommer 1941 dar. Erst ab diesem Zeitpunkt fühlten sich viele Anhänger der Kommunisten zur Widerstandsbewegung hingezogen.
Die Kämpfer der Résistance perfektionierten über die Jahre ihre Sabotageakte gegen die Besatzungsmacht, so daß die Résistance in den Jahren 1943 und 1944 zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für die Deutschen wurde. Zu den Aktionen der Kämpfer gehörten neben Anschlägen auf Bahnlinien auch Attentate auf Soldaten und die Zerstörung wichtiger Gebäude. Die Wehrmacht antwortete auf den Terror mit grausamen Vergeltungsmaßnahmen.
Der Widerstand selbst war in Frankreich völlig heterogen: Im Groben kann man die Résistance in fünf Strömungen einteilen. Eine große Leistung des Generals war es, die heterogenen Strömungen unter seiner Führung zusammenzufassen. Der ehemalige Präfekt Jean Moulin diente de Gaulle in Frankreich als Koordinator.